Wir fühlen unser Denken

Wir fühlen immer nur unser Denken

Es sieht immer so aus, als fühlten wir unsere Situation, die Menschen in unserer Umgebung, wie sie sind, was sie sagen, unsere Umstände, unseren Kontostand, die Arbeit, die Autopanne, die neuesten Nachrichten – alle möglichen Dinge im Außen. Schauen wir genau hin, stellen wir fest, dass wir niemals eine direkte Erfahrung all dieser Dinge haben können. Es ist unmöglich! Diese Aussage kann verwirrend sein. Ein Leben lang sind wir zum Beispiel davon ausgegangen, dass wir unsere Umwelt spüren, dass sie uns Stress bereitet und dass die Dinge sich im Außen ändern müssen, damit wir uns entsprechend anders fühlen können. Aber hierbei handelt es sich um ein Missverständnis.

Nehmen wir einmal an, jemand stirbt. Es ist eine Tatsache. Sie ist nicht zu ändern. Dennoch fühlen wir uns nach einigen Jahren anders, als in dem Moment, in dem wir die traurige Nachricht erhalten haben. Wie kann das sein, wenn wir nur diese eine Situation und nichts anderes fühlten? Unsere Gefühle angesichts ein und derselben, unveränderbaren Situation würden sich nie ändern. Sie ändern sich aber. Und nicht nur einmal. Über die Jahre gehen wir durch alle möglichen Gefühle angesichts derselben Tatsache. Da muss also noch etwas anderes am Werke sein, was wir nicht so ohne weiteres wahrnehmen.

Die Drei Prinzipien erklären perfekt, was da passiert. Ohne das Zusammenwirken von GEIST, GEDANKE und BEWUSSTSEIN hätten wir gar keine Gefühle. Wir würden den Tod dieses Menschen noch nicht einmal wahrnehmen. Diese Tatsache des Todes würde in der Wahrnehmung anderer zwar real erscheinen, würde für uns aber gar nicht existieren. Wie also kommt es, dass wir ihn doch wahrnehmen, denn das tun wir ja? Wir denken.

Ein Gedanke könnte beispielsweise sein: “Wie soll ich jetzt nur alleine weiterleben?”. Ein anderer: “Ich bin so dankbar, dass ich diesen Menschen in meinem Leben hatte”. Das Gefühl ändert sich mit jedem Gedanken. Es gibt unendlich viele Variationen. Was auch immer wir denken, erleben wir durch unser Bewusstsein als unsere Realität. So erscheint es, als fühlten wir die Situation. In Wirklichkeit fühlen wir aber immer nur unser Denken.

Das mag sich ganz neu anhören. Dieses Prinzip wirklich zu verstehen, ändert alles im Leben. Wir sind unseren Umständen dann nicht länger ausgeliefert. Wir erleben in jedem Moment immer nur, was uns unser eigenes Denken über die Situation gerade anbietet. Plötzlich sind wir frei. Unsere Vergangenheit hat uns nicht mehr länger im Griff. Gedanken ändern sich. Somit können alle Dinge im nächsten Moment anders erscheinen. Auf jeder Bewusstseinsebene haben wir anderes Denken (vgl. Selbstkorrekturmechanismus). Wir müssen nicht länger darauf warten, dass sich im Außen etwas ändert. Dazu haben wir das Potenzial eines klaren Geistes, wenn sich unser Denken klärt. Und das fühlt sich immer besser an.


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