Indem wir erkennen, dass wir Selbstbewusstsein nicht lernen müssen. Wir sind uns unserer Selbst schon von Geburt an bewusst. Wir fühlen das nur nicht, wenn wir uns von unseren Gedanken in die Irre führen lassen.
Wir werden immer Gedanken haben. Ich auch – jeden Tag. Dann erscheint uns alles, was wir denken und empfinden (auch über uns selbst) als eine Wahrheit. Aber was werden wir durch unsichere, zweifelnde, bewertende Gedanken sehen? Sehen wir dann wirklich, was ist?
Wenn uns nur klar wird, dass wir
- gerade nicht präsent sind,
- uns gedanklich haben entführen lassen,
- mit unseren Gedanken gerade in der Vergangenheit oder in der Zukunft unterwegs sind,
werden wir uns genau in dem Moment auch wieder unserer Selbst bewusst. In der Abwesenheit von Gedanken erscheint unser Selbstbewusstsein ganz von alleine.
Die unangenehmen Gefühle von Unsicherheit, Zweifeln, Bewertungen etc. weichen dann einer Klarheit, in der wir wissen, was wahr ist. Sie sind wie ein Schleier, der unser Selbstbewusstsein nur scheinbar verbirgt. Dabei fühlen wir nur unser Denken.
Und am Gefühl können wir das merken. Statt uns also gegen die unangenehmen Gefühle zu wehren und zu glauben, was sie uns suggerieren, können wir an ihnen ablesen, was vor sich geht. Wir sind mal wieder in die Falle getappt; das wird uns immer wieder passieren. Aber es bedeutet nichts über uns.
Jenseits unserer Gedanken sehen wir unsere Stärken und Schwächen mit Klarheit, aber ohne uns zu verurteilen. Wir sind wie wir sind – und das ist okay. Wir sind dann auch offen, weiter zu lernen. Aber ohne die unangenehmen Gefühle.
Je öfter wir unsere Unsicherheit, Zweifel, Verurteilungen etc. durchschauen, umso mehr finden wir wieder Zugang zu unserer natürlichen Resilienz. Wir müssen gar nichts tun (und nicht an unserem Selbstvertrauen zweifeln), nur weil wir gerade unsichere, zweifelnde, verurteilende Gedanken fühlen. Wir können auch mitten in solch unangenehmen Gefühlen wissen, wer wir sind. Jenseits unserer Gedanken sind wir immer schon okay.