Wie werde ich meine Ängste los?

Anlässlich der neuen 3P D-A-CH Podcast Episode zu dieser Frage ist mir nochmal so richtig klar geworden, wie stark sich das Thema Angst für mich zum Positiven verändert hat.

Angst war früher (bevor ich sie durch die Brille der Drei Prinzipien sehen konnte) für mich eine Information darüber, was für mich gut ist und was nicht. Fühlte ich Angst, informierte mich das darüber, wie gefährlich die Umstände sind. Das hieß für mich meistens so etwas wie, „Ich bin auf dem falschen Weg und muss umkehren, etwas im Außen ändern oder eine andere Richtung einschlagen“. Irgendwann hatte ich regelrecht Angst vor der Angst und vermied alles, um sie bloss nicht fühlen zu müssen; oft war ich blockiert. Das war sehr anstrengend und führte dazu, dass ich mich in schlechten Zeiten kaum noch aus dem Haus traute. 

Wie ich es heute sehe, ist Angst genau keine Weisheit. Angst informiert mich nicht über das Außen, sondern vielmehr nur darüber, dass ich denke (und mit welcher Bewusstseinsqualität ich denke). Angst ist lediglich ein illusorischer Gedanke, der sein darf und der von ganz alleine vergeht. Wovor ich Angst habe, ist tatsächlich von mir selbst erdacht und liegt nie im Hier & Jetzt.

Gleichzeitig ist Angst kein Problem. Sie ist vielmehr wie alle Gefühle ein ganz normales, menschliches Phänomen der Drei Prinzipien in Aktion. Egal, ob wir Angst haben vor einem Tiger oder wovor auch immer: Ein ängstlicher Gedanke erscheint in unserem Geist – „aufgeplustert“ durch das Prinzip BEWUSSTSEIN – wie eine absolut wahre Realität, in der Angst Sinn zu machen scheint. 

Auch wenn sie noch so dringlich erscheint, ist Angst niemals hilfreich. Sie entführt uns in eine persönliche Story, die so verdammt echt gemacht ist, dass wir ihr super leicht auf den Leim gehen und dementsprechend handeln. Was uns daher wirklich weiterhilft, ist die größtmögliche Klarheit darüber, was wirklich in uns vor sich geht. In Erwägung zu ziehen, dass Angst nur ein illusorischer Gedanke sein könnte, und danach Ausschau zu halten, ändert unser Verständnis von Angst. Und sobald man selbst sieht, dass es wirklich so funktioniert, wird dieses Verständnis zu einem verlässlichen Faktor.

Oft können wir einen ängstlichen Gedanken daran erkennen, dass er mit dem unangenehmen Gefühl von „Was ist, wenn …“ im Geist erscheint. Wir fühlen das von ihm suggerierte Szenario mit allen Sinnen; aber nur so lange, bis der nächste Gedanke kommt, durch den sich unser Gefühl bereits ändert.

Und es gibt noch eine Möglichkeit, Angst loszuwerden:

Wenn man wirklich realisiert, dass die Angst, die man gerade fühlt, nur ein illusionärer Spuk im Geist ist, fällt sie augenblicklich weg. Wir erkennen das, wovor wir Angst hatten, als ein selbst erdachtes Szenario: Da ist kein Tiger – jedenfalls nicht so, wie wir dachten. Klarheit kehrt ein und mit ihr erscheint die Weisheit, die uns frische Gedanken beschert. 

Indem man Angst anders versteht, verliert sie ihren Schrecken. Wir lassen uns von dem Gefühl nämlich nur deshalb immer wieder ins Bockshorn jagen, weil es eine reale Gefahr suggeriert, die wir glauben. Aber genau das ist der Spuk. Je öfter wir ihn durchschauen, umso tiefer wächst das Vertrauen, dass jedes Angst-Gefühl lediglich eine Illusion ist, die uns an der Nase herumführt. Wir brauchen tatsächlich keine Angst vor dem Gefühl der Angst zu haben, wir fühlen es nur, nehmen aber keinen Schaden.

Wir wissen eigentlich auch, dass Angst uns nicht wirklich informiert. Denn sehen wir uns einer wirklich realen Gefahr konfrontiert, während wir klaren Geistes sind, ist da keine Angst, sondern nur Klarheit. Wir sehen klar, was Sache ist – und ob und ggf. was zu tun ist. Nur in der ersten Schrecksekunde hat Angst ggf. eine biologische Funktion, damit der Körper Adrenalin bereitstellt für entweder Kampf oder Flucht. Darüberhinaus dient sie uns nicht.

Auch können wir uns klarmachen, dass vor allem dann, wenn eine Situation wirklich gefährlich ist, Klarheit gefragt ist. Denn alles, was wir angesichts einer gefährlichen Situation oder wenn wir nicht mehr weiter wissen, brauchen, ist einen frischen Gedanken aus der Weisheit – und der kommt am schnellsten in einem klaren Geist. Ängstliches Denken vernebelt nur unsere Sicht und führt oft zu falschen Entscheidungen oder Blockierung.

Und wir merken das am Gefühl! So wird Angst zu unserem freundlichen Wegweiser in Richtung Klarheit und Weisheit. Was für ein Geschenk! Nicht umsonst sagt man, „Im Notfall Ruhe bewahren!“, denn mit einem klaren Geist sind wir in jeder Lebenslage am besten aufgestellt.

Ferner lohnt es sich aus meiner Sicht, auch mal zu schauen, welche durch unsere unbewussten Denkweisen erschaffene, scheinbare „Realität“ eine Angst zu begründen scheint. Auch diese ist eine Kreation der Drei Prinzipien, und da sie uns so „real“ erscheint, sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Zur Veranschaulichung habe ich ein aktuelles Beispiel aus meinem Leben:

Kürzlich gab es in unserem Wohnhaus Spuren von Einbrechern und die Polizei warnte uns Mieter, besonders aufmerksam zu sein. Prompt fing mein Denker-Kopf an zu rödeln, was ich alles sicherer machen muss. Ich fing an, meine paar Wertsachen besser zu verstecken und Strategien zu entwickeln, die Einbrecher (die ja hier & jetzt gar nicht da waren) möglichst clever auszutricksen. Während der Nacht ging der Spuk in meinem Kopf weiter; ich fand es unglaublich, was für wilde Fantasien der denkende Geist sich ausmalen kann, und obwohl ich das merkte, hörte es nicht auf. Irgendwann hatte ich genug davon und machte mir ein Hörbuch an von Anthony De Mello (das war ein Jesuitenpriester, der während seines Lebens ähnlich wie Sydney Banks auf dieselbe Wahrheit deutete). Nach ein paar Minuten hörte ich etwas, das mir buchstäblich die Augen öffnete:

Ich hatte nur deswegen Angst, weil ich um meine Sicherheit fürchtete!

Hatte ich mir doch glatt ausgedacht, dass hier in dieser Wohnung meine Sicherheit lag! Aber meine Sicherheit lag gar nicht außerhalb von mir selbst, weder in dieser Wohnung, noch darin, dass hier kein Einbrecher reinkommt, noch darin, dass mir nichts von meinen geliebten Dingen oder Werten abhanden kommt, noch irgendwo anders – sie liegt in mir! Ganz unabhängig von allem, was passieren könnte, bin ich okay, egal, was passiert! Der ganze Gedankenstrudel war augenblicklich verschwunden und innere Ruhe und Gelassenheit kehrten zurück: Was auch immer passiert, ich bin okay!

Die Sicherheit in der Wohnung war eine völlig unbewusst von mir erdachte Realität, die weder existierte, noch dass ich sie brauchte. Und jetzt hatte diese Realität „Puff“ gemacht, denn die Sicherheit liegt ja in mir. So hatte die Angst den Nährboden verloren und ich war vollkommen fasziniert davon, wie unsinnig sie mir nun erschien.

Wenn wir vergessen, dass unser Wohl-Sein ohne jede Bedingung in uns selbst liegt, ist es kein Wunder, dass wir im Außen hektisch anfangen zu rödeln, alles in unseren Umständen so hinzubiegen, damit wir okay sein können. Ängstliche Gedanken fallen dann auf fruchtbaren Boden und treiben uns an mit ihren „Was ist wenn“-Fantasien. Aber wir sind schon okay; und wenn wir uns daran wieder erinnern, kommen wir automatisch zur Ruhe und Weisheit zeigt uns den Weg.

So bin ich daraufhin am nächsten Tag zur Bank gegangen und habe einen Stapel Bargeld eingezahlt, der unnötigerweise bei uns rumlag. Das hatte eine ganz andere Qualität; es passierte aus Klarheit, nicht aus Angst oder dem aus Angst resultierenden, anstrengenden Gerödel und Druck.


Schau mal, wie Sandra Heim und Marc Polednik hier in unserem neusten 3P D-A-CH Podcast „Unendlich einfach“ darüber berichtet haben, was ihre Erkenntnisse zum Thema Angst sind:


Zum Schluss noch ein paar Fragen, die man sich stellen könnte, wenn Angst sich breit macht:

  • – Was wäre, wenn es okay ist, dass ich gerade Angst fühle, und was sagt die Weisheit?
  • – Denke ich mir gerade selbst etwas aus, das in einer ungewissen Zukunft liegt und hier & jetzt gar nicht existiert?
  • – Könnte es sein, dass das unangenehme Gefühl der Angst mich nur warnen will, dass ich mich gerade von mir selbst und einem klaren Geist wegdenke?
  • – Wie würde ich mich verhalten, wenn ich wüsste, dass meine Angst nur ein vorübergehender Gedanke ist, der nichts weiter bedeutet, als dass ich denke?
  • – Was fürchte ich eigentlich und könnte es sein, dass ich mir ausgedacht habe, wovon mein Wohl-Sein abhängt?

Ich wünsche dir frohes Erkunden und viele erhellende Einblicke in die 3Ps! 🎁🤗

Und wenn du mal mit mir darüber sprechen möchtest, melde dich am besten per WhatsApp, Telegram oder SMS an 0176-625 55 352 und wir verabreden uns zu einem kostenlosen Gespräch zum Kennenlernen und neu Verstehen.

Über Katja Symons

Katja Symons hat im Jahre 2011 für sich den Weg aus dem Burnout, aus chronischer Erkrankung und Depression gefunden. Sie entdeckte, was tatsächlich in uns Menschen vor sich geht, wenn wir in Schwierigkeiten geraten und fand so den Schlüssel zum "Wohl-Sein im Fluss". Mit ihrem Coaching und Resilienztraining (ohne Training) hilft sie Menschen, aus dem Stress wieder in den Flow und zu innerer Ruhe & Inspiration zu kommen. Katja Symons hilft uns dabei, unabhängig zu werden - frei von unseren Umständen und unserer Vergangenheit. Sie zeigt uns, wo wir in uns selbst alles finden können, wonach wir suchen. Und das einfach nur durch eigene Erkenntnis, und ohne etwas üben oder praktizieren zu müssen.

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